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Octane

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29. Feb 2016 30

Keine Lust auf Rampenlicht

Vor mehr als fünfzig Jahren entwarf Ercole Spada den Aston Martin BD4GT Zagato. Es folgten viele weitere Meilensteine in Sachen Autodesign. Abgehoben ist der heute Vierundsiebzigjährige nie.
Alfa Romeo Junior Zagato Coupé

Alfa Romeo Junior Zagato Coupé

Schon seine ersten Arbeiten für Zagato wurden Klassiker, andere schockierten die Fachwelt. „Als ich die Autos für Zagato entwarf, habe ich nicht darüber nachgedacht, wie man sie in zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahren bewerten würde.“ Dieses Zitat des Designers Ercole Spada ist repräsentativ für seine intuitive Art, Autos zu entwerfen. Und für seinen Drang nach künstlerischer Freiheit – weswegen, auch das werden wir im Interview mit der Stil-Ikone erfahren, er es in den Siebzigern beispiesweise bei Audi überhaupt nicht, bei BMW dafür umso besser ausgehalten hat. Als die Sprache auf das octane-Lieblingsauto, das Alfa Romeo Junior Zagato Coupé, Typ 105, kommt, entlocken wir dem Designer ein breites Grinsen.
Ercole Spada

Ercole Spada

Er ist viel zu scharfsinnig, seine Manieren sind zu gut, als dass er auf meine einleitende Frage, eher nebenbei gestellt, reinfallen würde. Das Interesse an seiner Person – und seinen Ansichten – scheint den legendären Designer Ercole Spada zu verblüffen. Wir treffen den Mann beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Oberitalien. Die einleitende Frage nach seiner Meinung zu den derzeitigen Aktivitäten von Zagato quittiert Ercole Spada mit einer Denkpause. Dann ein skeptischer Blick, der ohne Worte impliziert, besser das Thema zu wechseln. Ercole Spada wählt seine Worte sehr bedächtig. Es lohnt sich, ihm zuzuhören. In über fünfzig Jahren hat er unzählige Klassiker geschaffen, dennoch spricht niemand seinen Namen mit derselben Ehrfurcht aus wie den von Giorgetto Giugiaro oder Marcello Gandini. Nicht, dass ihn das kümmern würde, im Gegenteil: »Es befriedigt mich, dass die Menschen Freude an meinen Autokreationen haben, und ich verstehe auch, dass einige davon heute viel Geld wert sind. Am Rampenlicht aber habe ich kein Interesse«, sagt er. »Als ich die Autos für Zagato entwarf, habe ich nicht darüber nachgedacht, wie man sie in zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahren bewerten würde. Wenn mir die Leute sagen, wie sehr sie den DB4GTZ1 mögen, schmeichelt mir das, aber ehrlich gesagt war er schnell entworfen.«
Er zuckt mit den Schultern, als sei das doch vollkommen klar. Doch was Spada verschweigt, ist die Tatsache, dass der Aston das erste Auto war, das er von Grund auf komplett entwickelt hat. Und das, obwohl der damals 22-Jährige kaum Erfahrung hatte. »Schon als Kind habe ich Autos entworfen, ich habe mich immer für Autos interessiert«, stellt er fest. »Nach meiner technischen Ausbildung fing ich 1960 bei Zagato an. Ich wurde gefragt, ob ich Zeichnungen in Originalgröße anfertigen könnte, und ich sagte: ‚Ja‘, ohne je eine angefertigt zu haben. Aber ich habe schnell gelernt. Damals hatte Zagato viel zu tun. Es gab keine richtige Designabteilung. Autos wurden von Handwerkern gemacht, und zwar schnell – etwa in demselben Tempo, in dem eine Zeichnung entstand. Die Firma war noch in der alten Fabrik, die im Zweiten Weltkrieg von den Briten bombardiert worden war, und Ugo Zagato, der Firmengründer, mag zwar alt gewesen sein, aber er war morgens immer als Erster da. Sein Einfluss war immer noch sehr groß.« In der Person des Juniorchefs Elio Zagato fand Ercole Spada sowohl einen Mentor als auch eine Kontrastfigur. Als der Aston DB4GTZ bei der Earls Court Motor Show 1960 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hatten die beiden bereits den prächtigen Alfa Romeo Giulietta SZ ‚Coda Tronca‘ aus dem Boden gestampft.
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