Ferrari 212 Vignale – Renner auf der Strasse
Die Anfänge von Ferraris Straßensportwagen sind eng verknüpft mit einem ebenso raren wie wunderschönen Coupé – dem Ferrari 212 Vignale.
Diesen Ferrari 212 Vignale als ,Straßenwagen‘ zu bezeichnen, wäre irreführend. Zugegeben, schick sieht er aus mit all den kunstvollen Details der traditionellen Handwerkskunst von Vignale. Auch der Komfortquotient ist für die damaligen GT-Standards ziemlich hoch: jede Menge Leder und glänzendes Metall, Kartentaschen und Gepäcknetze, eine Uhr, sogar eine Heizung, und niedliche klappbare Knöpfe an den Fensterkurbeln zur Vermeidung von Blutergüssen an den Ellenbogen. Gleitet er über die eleganten Wege herrschaftlicher Villen dahin ist der Ferrari 212 Europa so zivilisiert wie der nachmittägliche Tee bei der Queen.
Aber egal, wie Enzo Ferrari ihn bezeichnete: Wenn man mit dem Ferrari 212 Vignale in die richtige Welt rausfährt, zeigt er eine andere, erdigere Seite – eine Lenkung wie bei einem alten Traktor samt entsprechender Federsteifigkeit. Ein heulendes, halbsynchronisiertes Getriebe, das einen festen Zugriff verlangt. Kaum genug Pedalraum selbst für kleine Füße. Ein Kühlsystem mit einer Abneigung gegen heutige Verkehrsverhältnisse – aber ein kraftvoller 2,6-Liter-V12, für den es sich zu sterben lohnt. Der Grat zwischen einem Ferrari-Straßenwagen und einem Ferrari-Rennwagen war in jenen frühen Tagen äußerst schmal.
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